Abstract
In Germany, colonoscopy has been introduced as a screening instrument more than 10
years ago. Immediate outcome (complications and adenoma detection) is well documented
in a nation wide register, but there is only limited information on the decisive end
points: long term incidence and mortality of colorectal carcinoma.
We therefore tried to contact all those 495 subjects (296 women and 199 men, mean
age 63.9 years) that had been screened between 2003 and 2005 at our institution. We
were able to trace 472 persons (96 %), 5.1 to 7.8 years after colonoscopy; a total
of 2730 person years were analysed. Data were collected by direct telephone calls
and follow up colonoscopy reports were retrieved.
Four malignant lesions were identified at screening. Another two colorectal carcinomas
were diagnosed three and seven years after adenoma-negative colonoscopies: an advanced
rectum carcinoma (index endoscopy described inadequate bowel preparation) and a coecum
tumor. The patient with the rectum tumor subsequently died from the disease. The other
five patients with colorectal carcinoma are disease-free. – Compliance with surveillance
was limited, only 38 of 60 patients with advanced benign lesions and 49 out of 82
patients with a small tubular adenoma had a repeat colonoscopy, and this was performed
a mean of 1.1 years later than advised. About half of the screened subjects were completely
unaware of a recommended control interval or grossly wrong about it.
We conclude that colorectal carcinomas can occur despite screening colonoscopy, but
this seems to be a rare event. Subjects screened are insufficiently informed as to
recommendations on post-polypectomy surveillance. This is particularly worrying in
the high risk group with benign, but advanced adenomas.
Zusammenfassung
Seit Ende 2002 wird die Vorsorgekoloskopie von den gesetzlichen Kassen in Deutschland
finanziert. Daten zum kurzfristigen Ergebnis (Adenomfinderate und Komplikationen)
werden in einem Register gesammelt, zu den entscheidenden Endpunkten der Methode (Inzidenz
und Mortalität des kolorektalen Karzinoms im langfristigen Verlauf) liegen aber kaum
Daten vor.
Zwischen 2003 und 2005 wurden in unserem Haus ambulant 495 Vorsorgekoloskopien (296
Frauen und 199 Männer, mittleres Alter 63,9 Jahre) durchgeführt. Wir haben 5,1 bis
7,8 Jahre später 472 Personen (96 %) telefonisch kontaktiert, und so 2730 Personenjahre
nach Koloskopie ausgewertet. Befunde von Folgekoloskopien wurden erfasst.
Im Rahmen der Indexuntersuchung wurden 4 maligne Läsionen erfasst. Zwei weitere Karzinome
wurden 3 bzw. 7 Jahre nach einer Adenom-freien Koloskopie diagnostiziert: ein lokal
fortgeschrittenes Rektumkarzinom (in der Indexkoloskopie wurde eine unzureichende
Vorbereitung beschrieben) und ein Zökumkarzinom. Der Patient mit dem Rektumkarzinom
ist im weiteren Verlauf an seinem Tumorleiden gestorben, die anderen 5 Personen mit
einem kolorektalen Karzinom sind tumorfrei. Die Nachsorge nach Entfernung neoplastischer
Läsionen entsprach häufig nicht den Empfehlungen. Nur 38 von 60 Patienten mit fortgeschrittenen
benignen Läsionen hatten eine endoskopische Kontrolle, desgleichen nur 49 von 82 Patienten
mit einem tubulären Adenom unter einem Zentimeter. Kontrollen erfolgten im Mittel
1,1 Jahre später als empfohlen. Ungefähr die Hälfte der Untersuchten waren entweder
im Unklaren bez. einer empfohlenen Kontrolle oder hatten eine gänzlich falsche zeitliche
Vorstellung.
Kolorektale Karzinome können somit in seltenen Fällen auch trotz einer Vorsorgekoloskopie
auftreten. Etwa die Hälfte der Untersuchten hat gar keine oder unzutreffende Vorstellungen
bez. der empfohlenen Kontrollintervalle. Dies ist insbesondere beunruhigend im Hinblick
auf diejenigen, bei denen ein fortgeschrittenes Adenom entfernt wurde und die wahrscheinlich
eine Hochrisikogruppe darstellen.
Schlüsselwörter
kolorektales Adenom - kolorektales Karzinom - Vorsorge - Koloskopie
Key words
adenoma detection - colorectal cancer - screening - colonoscopy